Herbst im Piemont

19.06.2023

Das sind die Helden der Fiera Nazionale del Marrone: Die Männer in den blauen T-Shirts, die am offenen Feuer Esskastanien rösten. Sie schwenken die braunen Früchte in schweren Eisenkörben an langen Holzstangen über der Glut. Vor dem Kassenhäuschen bilden sich lange Schlangen für eine Tüte dieser heissen Maroni. Fast jeder Besucher des Festes pult mit rußigen Fingern die Schalen von den heissen, weichen Kastanien.

Die Menschen drängen sich durch die Strassen: Es ist ein schöner Herbsttag, Sonntag, und in der Innenstadt  reiht sich ein Marktstand an den anderen. Vor allem Schuhe sind vertreten. Auf dem grössten Platz – Piazza Galimberti – stehen die weissen Zelte der Direktvermarkter aus der Region. Hier kann alles probiert werden, was hier wächst oder produziert wird: Süssigkeiten und Käse, Wein und Brot, Maismehl für Polenta, Salami, Trüffel, Honig, Obst und Pilze. Dazwischen wird getanzt. Sie tanzen gern, die Piemontesen. Zum einen ihre alten, okzitanischen Volkstänze zur Musik mit historischen Instrumenten, aber auch latein-amerikanisch oder Polka oder Walzer nach der Ansage eines DJs…. Und es tanzt jeder, spontan mischen sich die Menschen unter die Tanzenden, junge, alte – es ist sehr schön, sehr ernst, fast feierlich.

Vier Tage geht das Fest, begleitet von einem kulturellen Programm in den Kirchen und Palazzi der Stadt. Cuneo ist die Provinzhauptstadt unserer Region mit schönen Passagen, restaurierten Jugendstilhäusern, engen Gassen und grossen Plätzen. Auch ohne Fiera lohnt sich ein Besuch.

Mehr über dieses Fest unter www.marrone.net

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